Das gezeichnete Drehbuch

Storyboards illustrieren gehört zu meinem Berufsalltag als Illustrator. Erfahre hier was ein Storyboard ist, wofür es verwendet wird und wie es entsteht.

Was genau ist eigentlich ein Storyboard? Ein Storyboard ist die gezeichnete Version eines Drehbuchs. Es besteht aus einer Abfolge von Bildern (Key Frames), die wichtige Schlüsselszenen des Films illustrieren. Storyboards werden häufig bei TV-Spots (Werbespots) und Filmen eingesetzt, um Auftraggeber und Regisseur das inhaltliche Konzept bildlich zu erläutern, bevor es zum Aufnahme-Set geht.

„Gefilmte Storyboards, nennt man Animatics. Damit werden Sound, Schnitt und Dramaturgie geprüft.“

Storyboards bieten dem Regisseur wichtige Anhaltspunkte bei der Umsetzung und der Kameraführung. Für Casting-Agenturen sind Storyboards ebenso hilfreich, denn sie geben Hinweise auf Look, Style, Alter und Aussehen der gesuchten Protagonisten/Models. 

Der Storyboard Workflow

Das Grundkonzept. Der Ablauf ist fast immer gleich. Kreativ-Teams entwickeln in Werbeagenturen das Grundkonzept. Gleichzeitig wird nach einem geeigneten Illustrator/Storyboard Artist gesucht, der das Ganze umsetzen soll. Große Werbeagenturen greifen dabei auf eigene Inhouse-Illustratoren. Sind diese ausgelastet, kommen externe Illustratoren zum Einsatz. Und ab jetzt, komme ich ins Spiel.

Das Briefing. Erhalte ich von der Werbeagentur eine Storyboard Anfrage, erstelle ich ein Kostenangebot. Kalkuliert wird nach Bildanzahl und Umsetzungsart (z.B. Graustufen oder Color-Bild). Zusätzliche Korrekturschleifen werden gesondert verrechnet. Sind die Kosten freigegeben, geht es um das Briefing. Ein Briefing ist eine Kurzanweisung. Sie enthält meist ein Text-Manuskript mit der Filmidee, Moodboards und Schlüsselbilder im Strichmännchen-Stil, die das Konzept grob visualisieren sollen.

Die Umsetzung. Nach Durchsicht des Briefings, erstelle ich im ersten Schritt einige Schnellskizzen in s/w. Diese dienen als Gesprächsbasis zwischen Kunde, Agentur und mich für eventuelle Korrekturen oder Wünsche. Sie klären den groben Aufbau der Szenerie, den Bildschnitt und die Perspektive. Ist alles ok, geht es in die Ausarbeitungsphase. Dabei wird das Bild nochmals „reingezeichnet“ und als Graustufenbild oder Farbbild fertiggestellt. In dieser Phase wird die Gesamtanmutung, das Aussehen der Personen und der allgemeine Style festgelegt.

Alle meine Storyboards erstelle ich digital mit einem Grafiktablett oder auf dem iPad. Die eingesetzte Software ist Photoshop und Procreate.