Akt- und Bewegungsstudien

Ich hat­te vor eini­ger Zeit die Gelegenheit bei einem Teilakt Fotoshooting als stil­ler Beobachter mit­zu­ma­chen. Für mich die idea­le Gelegenheit wie­der mal mei­ne Zeichenskills zu trai­nie­ren.

Meine stän­di­gen Begleiter – das iPad Pro und der Apple Pen – durf­ten auch die­ses Mal nicht feh­len. Natürlich nut­ze ich auch heu­te noch die tra­di­tio­nel­len Zeichenmaterialien wie Skizzenblock, Bleistift, Radierer oder Kuli. Ich muss aller­dings zuge­ben, dass das „Digital Drawing“ kla­re Vorteile bie­tet. Schon die Tatsache, dass der Zeichenprozess im Hintergrund auf­ge­nom­men wer­den kann, macht das digi­ta­le Medium inter­es­sant. 

Hinter den Kulissen

Bei einem Fotoshooting live zu zeich­nen ist eine ech­te Herausforderung. Das Model steht dir nicht wirk­lich zur Verfügung. Sie wech­selt stän­dig die Posen und ver­harrt maxi­mal 3–10 Sekunden in einer Haltung. Die Fotografen ver­de­cken dir zudem immer wie­der die Sicht und zu guter Letzt ist man unter Druck, sich nicht zu bla­mie­ren. 😉 

Trotzdem kann ich allen raten, sich die­ser Herausforderung zu stel­len. Es muss nicht zwangs­läu­fig ein Fotoshooting sein und erst Recht kein Akt. Alleine die Tatsache, dass man kein still­ste­hen­des Model hat, reicht völ­lig aus. Versuche zum Beispiel draus­sen vor­bei­ge­hen­de oder ste­hen­de Menschen zu zeich­nen, wäh­rend du dich irgend­wo hin­setzt und beob­ach­test. Du trai­nierst dadurch dei­ne Beobachtungsgabe und das selek­ti­ve Denken.

Ich ver­su­che grund­sätz­lich, den Bewegungsfluss ohne viel stri­cheln zu skiz­zie­ren.

Die Schwierigkeit bei Schnellskizzen liegt im Festhalten der Bewegung mit mög­lichst weni­gen Strichen. Es bedarf eini­ger Übung sich auf das Wesentliche zu kon­zen­trie­ren und Unnötiges weg­zu­las­sen. Ich selbst ver­su­che den Bewegungsfluss ohne viel stri­cheln zu skiz­zie­ren. Dazu nut­ze ich Aktionslinien, die den Bewegungsfluss cha­rak­te­ri­sie­ren. Je mehr Zeit ich habe, des­to mehr Details füge ich nach­träg­lich hin­zu. Es geht nicht dar­um, den per­fek­ten Strich zu erzie­len. Gerade die­se unge­nau­en, unper­fek­ten Linien geben der Zeichnung die nöti­ge Dynamik und Frische.